Europäisches Netzwerk der Binationalen/Bikulturellen Paare und Familien

Am 28. Februar 2021 fand ein Treffen der ENB - Europäisches Netzwerk der binationalen/bikulturellen Paare und Familien statt. Dabei wurde ein Brief an das Europäische Parlament mit den wichtigsten Forderungen und Anliegen formuliert. 

In der täglichen Arbeit mit binationalen und bikulturellen Paaren stoßen wir (die Organisationen der ENB, zu denen auch die Fibel gehört), laufend auf Situationen, die von der Nichtbeachtung der grundlegenden Menschenrechte zeugen.

Es geht dabei häufig um:

  • Schwerfällige Ermessensspielräume in Verwaltung und Justiz
  • Eine finanzielle Härte und oder belastende finanzielle Abhängigkeit unter den Paaren und ihren Familien und untereinander, aufgrund des Verbots oder der Einschränkung für die Ausländer*innen bezüglich Arbeit
  • Ungleichheiten aufgrund von Geschlecht oder Behinderung, wenn ein Mindesteinkommen verlangt wird, um die/den ausländische/n Partner*in/Ehepartner*in zu unterstützen
  • Institutioneller systemischer Rassismus
  • Ungleichbehandlungen nach Nationalitäten, Herkunft, Geschlecht und Alter, sogar nach dem Wohnort
  • Die anhaltende Last des Kolonialismus und die Ablehnung binationaler Paare durch die Gesellschaft gegen die allgemeinen Normen ihres individuellen Menschenrechts
  • Doppelte Bestrafung, die oft durch die Anwendung der vage formulierten und unverhältnismäßig angewandten Angst vor einer "Störung der öffentlichen Ordnung"

Die ENB fordert in ihrem gemeinsamen Brief das Parlament auf, die Probleme der binationalen Paare und Familien erleben, wahrzunehmen und dagegen geeignete Maßnahmen  zu setzen. Denn diese Menschen sind wie alle anderen Bürger*innen Teil der Europäischen Union und leisten ihren Beitrag zum europäischen Aufbauwerk.